Iman hat das Zentrum mit der Hilfe von im Ausland lebenden Freunden aufgebaut. Inzwischen ist es mit 35 Kindern voll ausgelastet. Auch mehrere ehrenamtliche MitarbeiterInnen mit Behinderung finden hier eine Beschäftigung,
Das Leben für Menschen mit Behinderungen in Syrien war schon vorher schwierig. Doch der Krieg hat die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, um ein Vielfaches erschwert.
Als Iman Abdul-Razik ihre Notlage erkannte, beschloss sie zu handeln. Sie eröffnete das Amalouna Zentrum in Ariha im Nordwesten des Landes. Sie erklärt: "Menschen mit Behinderungen werden in der Gesellschaft ausgegrenzt, sowohl zu Hause als auch in der Schule. Wir haben zunächst daran gearbeitet, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie psychologisch zu unterstützen.
Derzeit arbeiten wir mit unserem Lehrplan an der Kategorie A, also der ersten Stufe. Ich hoffe, dass wir die zweite Stufe erreichen. Ich hoffe, dass die Kinder unglaubliche Fortschritte machen werden, denn keine Schule nimmt Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf.
Ich hoffe, dass wir die über 15-Jährigen so weit fördern und ausbilden können, dass sie später auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen."
Iman hat das Zentrum mit der Hilfe von im Ausland lebenden Freunden aufgebaut. Inzwischen ist es mit 35 Kindern voll ausgelastet. Auch mehrere ehrenamtliche MitarbeiterInnen mit Behinderung finden hier eine Beschäftigung, berichtet Iman. "Ich habe sie ausgewählt, weil sie ein humanitäres Anliegen haben. Ich habe mich für sie entschieden, weil sie das gleiche Leid erfahren, das die Kinder durchmachen.
Die Kinder werden heute an den Rand gedrängt, und sie wurden schon früher an den Rand gedrängt, dabei haben sie verborgene Fähigkeiten und Energien. Hoffentlich werden unsere Kinder davon profitieren."
Gebärdensprache, Schrift und Zahlen
Laut UNHCR sind rund 29 % der Bevölkerung im Nordwesten Syriens in irgendeiner Form von Behinderungen betroffen. Dennoch haben bislang sowohl die Behörden als auch humanitären Organisationen nur begrenzt auf ihre Situation reagiert.
Die Ausbilderin Rama Al Haji berichtet: "Früher wurde ich von der Gesellschaft abgelehnt, weil ich taub bin. Aber jetzt fühle ich mich stark und möchte Kindern Gebärdensprache, Schrift und Zahlen beibringen, damit sie ebenso stark werden und sich der Gesellschaft stellen können, in der wir leben."
Amalouna bedeutet "Hoffnung". Das Zentrum in Ariha, das Einzige seiner Art in der krisengeschüttelten Region, macht seinem Namen Ehre.