Im Norden des Gazastreifens hat Israel die Familie des Hamas-Chefs Ismael Haniyeh attackiert.
Auf einem palästinensischen Fernsehsender ist Hamas-Chef Ismael Haniyeh zu sehen gewesen, wie er bei einem Krankenhausbesuch in Doha am Telefon die Nachricht vom Tod seiner Söhne erhält. Der 61-jährige Haniyeh, der in Katar lebt, blickt zu Boden und verlässt den Raum.
In einer auf X veröffentlichten Erklärung hat die israelische Armee (IDF) den Angriff auf die drei Söhne des Hamas-Führers Ismail Haniyeh bestätigt.
"Flugzeuge der Luftwaffe haben im Zentrum des Gazastreifens Amir Haniyeh, einen Zellenkommandanten des militärischen Flügels der Hamas, sowie Mohammad und Hazem Haniyeh, beides militärische Hamas-Aktivisten, angegriffen.", schreibt IDF.
Das offizielle Hamas-Mediums Al-Aqsa berichtet, dass im Norden des Gazastreifen drei Söhne Haniyehs, vier Enkel und andere Verwandte getötet wurden. Haniyeh sagte, seine Söhne seien "auf dem Weg zur Befreiung Jerusalems und der Al-Aqsa-Moschee gefallen". Die militante Palästinenser-Organisation Hamas behauptet auch, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wolle durch den Anschlag die Gespräche über einen Waffenstillstand torpedieren.
Haniyehs Söhne gehören zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die bisher in dem Krieg getötet wurden. Der Hamas-Chef hat dreizehn Kinder. Im November 2023 sollen bereits zwei seiner Enkel im Gazastreifen ums Leben gekommen sein.
Die Verhandlungen über einen Waffensillstand, die in Kairo geführt werden, waren schon zuvor eher pessimlistich beurteilt worden.
Luftangriff kurz vor Feiern zum Ende des Ramadan
Bei einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude in Zuwaida wurden mindestens elf Menschen getötet.
Die Leichen der Familie wurden in das nahe gelegene Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir al-Balah gebracht, wie AP-Journalisten berichten.
Das Wohnhaus wurde bei dem Luftangriff vollständig zerstört.
Abu Mahmoud Abu Btehan, ein Nachbar, sagte, er habe sich gerade auf die Feierlichkeiten zum Eid al-Fitr vorbereitet, als der Angriff erfolgte. Mit Eid al-Fitr feiern gläubige Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan.
Doch im Gazastreifen leiden die Menschen seit Wochen und Monaten Hunger, weil nicht genug Hilfsgüter in das abgeriegelte Gebiet gelangen.
Mehr als 33.000 Menschen sind seit Beginn des Kriegs Israels gegen die Hamas dort getötet worden.