60 von 151 Sitzen konnte die Partei des Regierungschefs für sich beanspruchen. Das Bündnis des Staatspräsidenten kam auf 42 Sitze. Königsmacher dürften die extremen Rechten werden.
Kroatiens regierende konservative Demokratische Union ist bei den Parlamentswahlen stärkste Kraft geworden. Allein wird sie aber keine Mehrheit vorweisen können. Bei der Bildung einer Reigierung wird sie lauf offiziellem Wahlergebnis auf die Unterstütung rechtsextremer Gruppierungen angewiesen sein.
60 von 151 Sitzen für die Partei des Ministerpräsidenten
Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen kam die konservative HDZ auf 60 von 151 Sitzen im Parlament. Die SDP konnte 42 Sitze für sich gewinnen. Auf dem dritten Platz landete die rechtsextreme Staatlichkeitsbewegung mit 14 Sitzen. Der Partei wird Beobachtern zufolge die Rolle der Königsmacherin zukommen. Nach seinem Wahlerfolg wandte sich Ministerpräsident Andrej Plenković an seine Unterstützer:
"Das heißt, wieder für feste politische Stabilität zu sorgen, sofort eine neue parlamentarische Mehrheit zu bilden, das kroatische Parlament zu konstituieren und eine neue Regierung zu bilden. Denn nur so können wir den kroatischen Bürgern unter solch anspruchsvollen und erheblich veränderten geopolitischen Umständen, in denen sich die Welt, Europa und Kroatien befinden, eine qualitativ hochwertige Zukunft sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht garantieren."
SDP-Chef: "Nicht das Ergebnis, das wir es gewünscht hätten"
Das als populistisch geltende Staatsoberhaupt war an der Spitze eines Bündnisses von Parteien des politischen Zentrums, der Linken und seiner Sozialdemokratischen Partei SDP gegen den konservativen Ministerpräsidenten angetreten. Nach der Verkündung der Ergebnisse sprach nicht der Kandidat selbst, sonder der Chef der Partei SDP, Pedja Grbin:
"Diese Ergebnisse sind sicherlich nicht so, wie wir sie uns alle gewünscht haben. Aber sie haben auch gezeigt, dass zwei Drittel der Kroaten einen Wandel wollen. Zwei Drittel der kroatischen Bevölkerung sind unzufrieden mit dem, was im Lande geschieht und was sie um sich herum sehen."
Die Wahlbeteiligung war unerwartet hoch und lag offiziellen Angaben zufolge bei 60 Prozent. Der Wahlkampf hatte sich zu einem erbitterten Wettbewerb zwischen dem regierenden Ministerpräsidenten und dem Staatsoberhaupt von Kroatien entwickelt.