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Nachhaltig begraben: CO2-freundlicher Grabstein aus Dänemark

Nikolaj Tymm-Andersen mit Grabstein aus Ton
Nikolaj Tymm-Andersen mit Grabstein aus Ton Copyright euronews/DR via EBU
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Von Christoph DebetsDR
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Weil er Grabsteine aus indischem Granit für nicht nachhaltig hält, hat der dänische Steinmetz Nikolaj Tymm-Andersen Grabsteine aus Ton entwickelt - und dafür Designer Preise erhalten.

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Wie kann ein Grabstein nicht umweltfreundlich sein? Zumeist handelt es sich in unseren Breiten um Natursteine. Auf dänischen Friedhöfen bestehen fast alle Grabsteine aus Granit. Nur, heutzutage wird der Granit aus Ländern wie Indien und China transportiert, und eine solche Reise ist CO2-intensive und gilt daher als klimaschädlich und umweltfeindlich.

Der Steinmetz Nikolaj Tymm-Andersen arbeitet seit über 30 Jahren mit Granit, und wollte ein nachhaltigeres Produkt schaffen. Nun hat er Granit gegen dänischen Ton eingetauscht, der wie ein Dachziegel gebrannt wird.

„Wenn ich darüber nachdenke, wie viel indisches Gestein wir nach Dänemark und nach Europa verschifft haben, frage ich mich, ob die Erde nicht bald in Schieflage gerät“, scherzt der Gründer und Manager der Firma Timestone.

Preisgekröntes Grabsteindesign

Tymm-Andersen hat einen Grabstein aus Ton entwickelt, der bereits drei große europäische Designpreise gewonnen hat: RedDot Award, German Design Award und IF Award.

Doch auch wenn Tymm-Andersen heute keinen Granit aus Asien bezieht, seine Grabsteine läßt er im Nachbarland Deutschland in Formen gießen und brennen. Wieviel CO2 er einsparen kann, kann er nicht beziffern.

Seine Kunden aber sind zufrieden. Einer der Grabsteine steht auf dem Godthåb-Friedhof in der Nähe von Aalborg. Lise Mejlholms Ehemann Ole starb in Januar an Krebs. Er liebte Seeigel. Tymm-Andersen hat für ihn einen Grabstein in der Form eines Seeigels modelliert. Auf der Messingplatte steht sein Name.

Die Witwe meint, der Grabstein müsse zu ihrem Mann passen: „Für mich ist es wichtig, dass es sich nicht um einen Grabstein handelt, der aus Indien kommt, der weit transportiert werden muss, viele CO2-Emissionen verursacht und nicht sehr nachhaltig ist.“

Von dem verwendeten Material ist die Witwe begeistert: „Es ist Ton. Es ist also nicht lebendig, aber es ist trotzdem schön anzufassen.“

Die Grabsteine, das schwerste Modell wiegt 12 Kilo, können mit einem Kurierdienst verschickt werden, bei Grabsteinen aus Granit braucht man zwei Personen, um sie auf einem Friedhof aufzustellen

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